Hilfe, Überbrückungshilfe

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Was ist die Überbrückungshilfe?

Die sogenannte “Überbrückungshilfe” ist ein Notfall-Fond des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für Studierende in coronabedingter Notlage. Bis März stehen aktuell ca. 70 Mio. Euro zur Verfügung, um auf Studierendenwerke verteilt zu werden. Diese bearbeiten die Anträge und sind Ansprechpartner. Für die Unistandorte Landau, Ludwigshafen, Worms, Germersheim und Speyer ist das Studierendenwerk Vorderpfalz zuständig.

Was gilt als Notlage?

Als Notlage gilt dem BMBF ein Kontostand unter 500€ im Antragsmonat unter der Voraussetzung, dass die Notlage pandemiebedingt – also erst durch Corona eingetreten ist. Konkret bedeutet das: kein Geld ohne Nachweise. Und Vorsicht – auch unvollständige oder fehlerhafte Anträge bleiben mancherorts unberücksichtigt. Achtet beim Beantragen also unbedingt auf Vollständigkeit! Seid ihr darüber hinaus berechtigt, wird euer Kontostand darlehensfrei auf 500€ hochgestockt. Also keine Scham! Bitte holt euch euer Geld, dafür ist es da!

Worauf ist zu achten?

Informiert euch unbedingt vorab! Nehmt euch die nötige Zeit, um Fehler zu vermeiden. Achtet ganz besonders auf Vollständigkeit und Glaubwürdigkeit eurer Unterlagen, sowie Pünktlichkeit. Die besten Tipps findet ihr in den aufgeführten Infoportalen. Sollten Fragen zum Ablauf offen bleiben, wendet euch bitte an unser zuständiges Studierendenwerk:

ueberbrueckungshilfe-studierende@stw-vp.de

Als Bearbeitungszeitraum gibt das Studiendendenwerk Vorderpfalz aktuell bis zu vier Wochen an. Das ist lang, liegt aber in der Natur der Überbrückungshilfe.

Wo kann ich die Überbrückungshilfe beantragen?

Habt ihr euch ausreichend informiert und alle Dokumente bereitliegen, könnt ihr hier die Überbrückungshilfe beantragen:

Webseite der Überbrückungshilfe für Studierende

Ladet eure relevanten Dokumente unbedingt vollständig und nur dort hoch! Nachsendungen sind nicht möglich. Auch an das Studierendenwerk gerichtete Nachsendungen können nicht berücksichtigt werden. Hierbei sind den StudiWerken rechtlich die Hände gebunden.

Welche Alternativen gibt es?

Die Überbrückungshilfe ist leider nicht für alle offen. Bitte probiert es trotzdem! Falls ihr “Pech” habt, bieten wir euch individuelle Notfallberatungen an. Wir geben unser gemeinsames Bestes, damit niemand hungern muss. Wendet euch dafür gerne an unser Sozialreferat unter:

soziales.vielfalt@asta-landau.de

Beschwerden loszuwerden?

Die Überbrückungshilfe mit all ihren Tücken und Einschränkungen verdanken wir unserer Bildungsministerin Anja Karliczek.

Anja wer?!

Es ist wirklich kaum zu glauben, doch wir haben tatsächlich eine Bildungsministerin. Ihr Name ist Anja Karliczek und sie beschäftigt sich nur ungern mit Universitäten und Studierenden. Nie von ihr gehört? Das ist sicher kein Zufall. Heute wollen wir dem entgegenwirken und etwas Empörung in die richtigen Bahnen lenken. Dafür haben wir euch eine spannende Lektüre vorbereitet sowie unterstützende Texte zur Einordnung der allgemeinen Stimmung. Wir wünschen euch eine stabile Politisierung, etwas Schmunzeln und ordentlich Hutschnur für die nächsten fünf Minunten.

2,9 Millionen Studierende sind noch lange kein Grund...

…für Anja, um aktiv zu werden. Man könnte meinen, dass der Verantwortungsbereich über 2,9 Millionen Studierende einer Ministerin etwas Einsatz abverlangt – wenigstens symbolpolitisch (zum Beispiel so eine nette “Hallo, liebe Studis, ich bin übrigens für euch verantwortlich ahahaha“-Videobotschaft aus dem Lockdown-Wohnzimmer heraus) oder Teilnahme an den laufenden Debatten über Ihren Zuständigkeitsbereich oder überhaupt irgendetwas, das man konstruktive politische Arbeit am aktuellen Thema nennen könnte. Doch man würde irren. Denn nach Monaten schweigsamer Ignoranz gegenüber der angekündigten studentischen Massenarbeitslosigkeit, der zunehmenden Überlastung aller möglichen Hilfsfonds und Ehrenämtler:innen sowie Entlassungen von Mitarbeiter:innen im hochschulnahen Betrieb rang sich Karliczek gerademal eine sogenannte “Überbrückungshilfe” ab. “Überbrückungshilfe”, das bedeutet konkret: wenig Geld für noch weniger Studis, lange Wartezeiten, teure und fehleranfällige Software, widersprüchliche Handlungsanweisungen an StudiWerke, Verantwortungsdiffusion, zigtausend unkommentierter Ablehnungen, überlastete Studierendenwerke, weiterhin hunderttausende Studis in prekären bis verarmten Lebenslagen und noch mehr Entlassungen. Abgesehen mal davon, dass man von 500€ im Monat vielerorts nichtmal die Miete bezahlt bekommt, ist die Ablehnungsquote von 50% eine echte Frechheit. Ohne Scham und Scheu erweist sich Anja Karliczek als echte Nullnummer für Studierende, Schüler:innen, Studierendenwerke, Schulen, engagierte Mitarbeiter:innen im BMBF und so weiter.

Hat da jemand "Scheuer" gesagt??!

Sagen wir es so: Im Ergebnis schaffte es das BMBF unter Karliczek, die für Studierende bereitgestellten 100 Millionen Euro nicht an Studierende weiterzugegeben. Hauptablehnungsgrund: die Studis wären halt auch ohne Corona arm gewesen. Für Anja ein Erfolg: Offensichtlich seien kaum Studierende in Notlage. Wegen Corona. Parallel wirbt das BMBF verstärkt für (zinsfreie) KfW-kredite, die bedürftige Studierende aufnehmen sollten, um ihr Studium weiterführen zu können. Statt also ausgleichend zu wirken, verstärkt das BMBF aktiv Bildungs- und Chancenungleichheiten in ganz Deutschland. Politische Debatten zur rasant wachsenden strukturellen Armut von Studierenden und der Öffnung des BAföGs – fraktionsübergreifend angestoßen und geführt durch DIE LINKE, Grüne, SPD und FPD – vermeidet Karliczek. Manchmal auch einfach, indem sie den Plenarsaal verlässt (hier!) oder den kompletten Sozialstaat medienwirksam ad absurdum führt: Denn zwar denke sie “sehr grundsätzlich darüber nach”, das Bafög zu öffnen. Doch schließlich sei der Staat “kein Selbstbedienungsladen, wo sich jeder bedient”.

Danke für nichts, Frau Ministerin.

Was denn – das war’s? JA! Dieses Drama hat keine Pointe kann nur auf eine einzige Weise enden: In einem Imperativ.

#KarliczekRücktritt