Cruisen ohne Umweltcringe: Das e-Lastenrad vom AStA.

radfront

Kein Auto? Kein Problem! Das AStA e-Lastenrad ist am Start!

Gegen eine niedrige Kaution verleiht der Landauer AStA das studentische e-Lastenrad. Größere Einkäufe und Kurzstreckentransporte sind damit vom Auto unabhängig. Im Erfahrungsbericht erläutert euch Philipp, was das Rad so drauf hat, wie es sich fährt und warum es einfach viel cooler als ein Auto ist.

Hohe Traglast

Kein Autoleihen mehr für größere Einkäufe! In der vorderen Ladebox lassen sich problemlos Bierkästen und Partyverpflegung, aber auch Baustoffe, Werkzeuge und kleinere Möbelstücke verstauen: Maximalgewicht 80kg. Für den Gepäckträger am hinteren Ende sind zusätzliche 50kg Last zugelassen.

Geringer Energieverbrauch

Je nach Last und Nutzung reicht eine Akkuladung für über 100km Reichweite. Während der Fahrt könnt ihr die Motorunterstützung auf Knopfdruck variieren.

Kostenlos mit Kaution

Das Lastenrad könnt ihr als Studierende an der Uni Landau kostenfrei ausleihen – gegen eine Kaution von 20€.

Mehr für alle

Jeder Fahrradkilometer bedeutet einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert von etwa 30 Eurocent. Klingt wenig? Zum Vergleich: Jeder Autokilometer kostet die Gesellschaft nach Abzug aller Steuern und Abgaben weitere 20 Eurocent. Das Rad ist die wertigere Alternative, gesünder und sauberer. Und sind wir ehrlich: Radfahren ist auch deutlich eleganter.

Ein Erfahrungsbericht

Safe a tree!

Mein Test beginnt ganz einfach. Er beginnt mit einer Mimose. Meine Mimose (Mimosa pudica) ist aus ihrem Topf gewachsen und braucht schnell ein weiter gefasstes Gefäß, um weiterhin ungestört expandieren zu können.

Um also Erde, Töpfe und noch einige andere Dinge im Baumarkt einzukaufen, bitte ich um einen Abholtermin für’s Lastenrad. Gleich am nächsten Mittag kann ich’s abholen.

Für diejenigen, die sich noch fragen, woher die sprichwörtliche Mimose ihren Namen hat: Es handelt sich um diesen schamhaften, wenngleich bezaubernden Tropen- und Zimmerbegrüner.

Was! ein! Fahrrad!

20€ Kaution dabei, Leihvertrag gelesen, ausgedruckt und unterschrieben, und ab dafür. Umweltreferent Jonathan führt mich kurz in alle Funktionen des Rads ein: Das eingebaute Felgenschloss öffnen, das NewYork-Kryptonitschloss öffnen, den Bordcomputer anklipsen, einschalten und los.

Auf die ersten Meter fährt es sich kaum wie ein Fahrrad. Die Bremsen greifen aber smooth und geben erstaunlich gute Kontrolle über das große Leergewicht. Nach einigen eher wackeligen Metern stellt sich dann zunehmend ein besseres Gefühl für die Gewichtsverteilung und die Lenkung des Kolosses ein. Auf einmal wirkt das Rad auch mehr wie ein Fahrzeug, als wie ein Möbelstück. Damit angefreundet, macht das Fahren richtig Spaß.

Liebe auf die ersten Meter: Das Lastenrad ersetzt ein Auto und spart dabei nicht an Begeisterung.

Specs and Specials!

BATTERIE. Das Fahrrad verfügt über einen großen Akku mit 504 Wh. Das entspricht etwa 36 Handyladungen Strom. Damit kommt ihr – je nach Motornutzung und Ladegewicht – deutlich über 100km weit.

BORDCOMPUTER. Der Bordcomputer ist das Hirnstück des Wunderrads. Er informiert euch über Geschwindigkeit, Batterieladung, Antriebsmodus und Reichweite. Auch die Scheinwerfer lassen sich hier ein- und ausschalten.

Der Bordcomputer wird vor jeder Fahrt auf die Lenkervorrichtung geklipst.

MOTOR. Die Leistung des e-Motors lässt sich situativ bequem mit dem linken Daumen einstellen. Zur Auswahl stehen OFF, ECO, NORMAL und HIGH. Nach einigen Touren läuft das so intuitiv ab, wie das Gasgeben beim Autofahren. Der Unterschied: der eingebaute e-Motor beschleunigt niemals selbstständig (wie beispielsweise im Auto), sondern verstärkt nur den eigenen Pedaltritt. Damit kommt es nie zu unerwartetem Beschleunigen. Ab 25km/h riegelt der Motor dann ab. Diese sicherheitsbedingte Einstellung lässt sich nicht abschalten. Das Tempo 20km/h ist mit Ladung allerdings ausreichend.

KLINGEL. Laut und schön. Kling-glong!

Lenker (links): Bedienung von Computer & Klingel.

SCHALTUNG. Mit der rechten Hand lässt sich die automatische stufenlose Schaltung leicht bedienen. Dabei wird der aktuelle Gang hübsch und analog illustiert: bei niedrigen Gängen wächst der Berg, bei hohen flacht er ab. Das relativ schwergängige Schaltwerk reagiert extrem zuverlässig – Verschalten ist damit technisch unmöglich.

Lenker (rechts): Unverfehlbare Schaltung.

Fazit

Ich hatte das Vergnügen einer zweitägigen Nutzungsvereinbarung, auch zu Testzwecken.

Ich habe in der Zeit ausgiebig Kram transportiert und größere Einkäufe im Baumarkt und beim Supermarkt erledigt. Gesamtstrecke: ca. 50km. Allein auf diesen städtischen Strecken habe ich fast 10kg CO2 gespart, verglichen mit einem Benziner bei 8,5l/100km Kraftstoffverbrauch. Für die Fahrten habe ich weniger als 150Wh (Öko-)Strom verbraucht. Zum Vergleich: Ein Auto hätte mich mit gleicher Energie und bei gleicher Last weniger als 1km weit bewegt. Die körperliche Ertüchtigung zwischen den Einkäufen verfehlte ihre stresslösende Wirkung dabei nicht. Entspannt gleitet das Gefährt durch den Verkehr (Beschwerden gab es nur, wenn ich es drauf angelegt habe). Denn ist der beladene Koloss einmal in Fahrt gekommen, trägt das Gewicht zu einem stabilen Fahrverhalten bei. Als Kritiker des e-Bike Konzepts konnte ich mich mit der Lastenvariante sehr gut anfreunden. Sowohl die Zahlen, als auch das Fahrvergnügen sprechen für diese Alternative zum Auto.

Auch meine Mimose freut sich sehr darüber, dass ich das Fahrrad genommen habe. Und ich freue mich, dass ich als Studi an der Uni Landau EINFACH SO dieses tolle e-Lastenrad ausleihen darf.

Pssst… wie auch du total hip, smooth und ganz ohne Umweltcringe mit dem studentischen e-Lastenrad cruisen kannst, erfährst du hier.

Einfach weil’s so schön ist, hier nochmal ein Bild.

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