Viertes Null-Semester angekündigt
50% der Studierenden empfinden ihr aktuelles Studium als schlecht, erleben höhere Arbeits- und psychische Mehrbelastungen. Die bundesweite Umfrage des fzs zeigt in Zahlen, was viele von uns gerade erleben. Eine weitere Verlängerung der Regelstudienzeit für Rheinland-Pfalz wurde bereits angekündigt. Angesichts der prekären Lage sind jedoch weitere Maßnahmen nötig.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Studis,
die Lage der Studierenden im vierten Pandemiesemester bleibt laut bundesweiter Umfrage prekär. Die angekündigte Verlängerung der Regelstudienzeit in RheinlandPfalz ist daraufhin das Mindeste an notwendigen Maßnahmen.
Dass sich Studierende seit knapp zwei Jahren im Pandemiemanagement vergessen fühlen, ist keine Neuigkeit. Wie dramatisch die Lage jedoch ist, zeigt eine aktuelle Umfrage des fzs (freier Zusammenschluss von Student*innenschaften). Rund 50% aller Studierenden fühlen sich schlecht in ihrem Studium und erleben eine erhöhte Arbeitsbelastung. Ein Großteil gibt an, durch die aktuelle Lehre psychischen Mehrbelastungen ausgesetzt zu sein. Digitale Lehrformate bewertet mehr als die Hälfte qualitativ schlechter im Vergleich zu analogen. Studierende sind sich dem Ernst der pandemischen Lage durchaus bewusst, nehmen mangelnde Raumkapazitäten und die teils fehlende konsequente Kontrolle von Hygienemaßnahmen als problematisch wahr.
Angesichts eines unsteten Pandemieverlaufs muss eine flexiblere Gestaltung des Studiums möglich sein. Ein Entgegenkommen stellt die angekündigte vierte Verlängerung der Regelstudienzeit dar. Wie der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch am 18.01.2022 bekanntgab, solle auch das laufende Wintersemester als Null-Semester gewertet werden, sodass BAföG-Empfänger*innen aufgrund der erschwerten Studienbedingungen keine Nachteile erleben. Davon abgesehen, dass zunehmend weniger Studierende durch BAföG gefördert werden, reicht diese Maßnahme längst nicht aus.
Der AStA Landau schließt sich den fzs-Forderungen nach weiteren Freiversuchsregelungen und verlängerten Fristen an. Auch der offensichtlichen Notwendigkeit von psychosozialen Beratungsangeboten muss nachgekommen, das bereits existierende Angebot ausgeweitet und die Umsetzung durch Studierendenwerke finanziell unterstützt werden.
„Den gesundheitlichen Gefahren durch Corona schenken Politik und Hochschulleitung hohe Beachtung. Was aus unserer Sicht deutlich zu kurz kommt, sind die Auswirkungen. Psychische Belastungen aufgrund der starken Isolation und Hindernisse, die im Studium entstehen, werden nicht ernst genug genommen“, so AStA-Co-Vorsitzender und Student Moritz Ranalder.
Liebe Grüße,
euer AStA Landau.