Gegen Belästigung, Sexismus und Mackertum
Sexualisierte Belästigung in jeglicher Form – von Stalking bis zu körperlicher Gewalt – dulden wir nicht! Am Campus ebenso wenig wie in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen.
Handlungsvorschläge, Ansprechpartner*innen und Unterstützungsangebote für Betroffene oder Helfende findet ihr hier.
Was tun bei sexualisierter Belästigung?
Für Betroffene:
- klar deine Grenzen kommunizieren.
- Konsequenzen ankündigen.
- Menschen ansprechen und um Unterstützung bitten.
- die Polizei (110) oder das Hilfetelefon kontaktieren.
- ein Gedächtnisprotokoll führen, um Fakten zu sammeln.
- Kontakt zu Beratungs- und Unterstützungsstellen aufnehmen.
Für Helfende:
Seid ihr Zeug*in von sexualisierter Belästigung oder werdet von Betroffenen um Unterstützung gebeten, leistet diese nur im gewünschten Rahmen und geht auf die geäußerten Bedürfnisse ein. Selbstbestimmtes Handeln ist für Betroffene in dieser Situation besonders wichtig.
Insofern du dich damit sicher und wohlfühlst, kannst du
- der Person deine Hilfe anbieten.
- Menschen ansprechen und um Unterstützung bitten.
- dich als Zeug*in anbieten.
- dich vom Hilfetelefon beraten lassen.
Ansprechstellen zur Beratung und Unterstützung
am Campus
Prinzipiell kannst du jede Person in deinem Umfeld um Unterstützung bitten, der du vertraust. Das können Freund*innen oder Familie sein sowie Kommiliton*innen oder Dozierende. Wichtig ist, dass du dich dabei wohlfühlst!
Mail: unterstuetzung@asta-landau.de
Unter dieser Mailadresse sind aktuell Amelie und Anna zu erreichen. Wir stehen dir gern für einen Erstkontakt zur Verfügung. Solltest du aus irgendwelchen Gründen gerne mit nur einer oder einer anderen Person sprechen wollen, kannst du uns das mitteilen.
Wir sind keine Beraterinnen und keine Expertinnen im Umgang mit sexualisierter Gewalt, dennoch wollen wir einen ersten Support unter Studis anbieten und können mit dir gemeinsam erste Schritte überlegen. Du kannst dir sicher sein, dass das Gespräch vertraulich behandelt wird und wir nichts ohne dein Einverständnis unternehmen werden.
Um dieses Angebot bestmöglich anzubieten, haben wir uns ein Awarenesskonzept für AStA-Veranstaltungen erarbeitet.
Wir hoffen sehr, dass es für dich keinen Anlass gibt, uns zu kontaktieren. Sollte es doch nötig sein, sei dir unserer Solidarität gewiss!
Bettina Cornelius
Telefon: 06341/917 918 1
Manfred Kleinecke
Telefon: 06341/917 918 0 oder Mobil: 0171/187 350 1
Mail: beratung@stw-vp.de
Büro: Xylanderstraße 17, 76829 Landau in der Pfalz
Alle Beratungsangebote des Studierendenwerks findest du hier.
Die aktuellen Dezentralen Gleichstellungsbeauftragten der jeweiligen Fachbereiche sowie Kontaktmöglichkeiten findest du hier.
Dipl.-Psych. Heide Gieseke
Telefon: 06341/280 325 37
Mail: heide.gieseke@rptu.de
Büro: Bürgerstraße 23, 76829 Landau in der Pfalz, Raum 053
apl. Prof. Dr. Francesca Vidal
Telefon: 06341/280 327 70
Mail: francesca.vidal@rptu.de
Büro: Bürgerstraße 23, 76829 Landau in der Pfalz, Raum 035
in Landau
Notruf und Beratungsstelle für von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen und Mädchen
Telefon: 06341/834 37
Mail: aradia-landau@t-online.de
Website: www.aradia-landau.de
Adresse: Moltkestraße 7, 76829 Landau in der Pfalz
Beratung und Schutz für misshandelte Frauen und ihre Kinder
Telefon: 06341/896 26 (während Bürozeiten) oder Mobil: 0170/834 188 9 (außerhalb der Bürozeiten sowie nachts, an Wochenenden und Feiertagen)
Mail: frauenhaus-landau@t-online.de
Website: www.frauenhaus-landau.de
Postfach: 2403, 76814 Landau in der Pfalz
Sonstige
Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist ein bundesweites telefonisches Beratungsangebot des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.
Telefon: 166 016
Website: https://www.hilfetelefon.de/
Das Hilfetelefon Gewalt an Männern ist ein bundesweites telefonisches Beratungsangebot des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Telefon: 0800 123 990 0
Website: https://www.maennerhilfetelefon.de/
Opferschutzsoforthilfe und Beratung
Katja Gertje (Sozialarbeiterin B.A.)
Telefon: 0621/963 115 4
Mail: opferschutz.pprheinpfalz@polizei.rlp.de
Website: www.polizei.rlp.de/de/aufgaben/opferschutz
Büro: Bismarckstraße 116, 67059 Ludwigshafen
Was ist sexualisierte Belästigung?
Sexualisierte Belästigung ist eine spezielle Form von Belästigung und Diskriminierung. Das Verhalten der belästigenden Person ist dabei unerwünscht, hat einen sexuellen Bezug und beruht auf Einseitigkeit. Es verletzt die betroffene Person in ihrer Würde und wird als respektlos oder grenzüberschreitend empfunden. “Durch sexualisierte Belästigung kann ein Umfeld geschaffen werden, das von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnet ist.” (MLU)
KEIN harmloser Flirt
Verhalten kann zwar unterschiedlich interpretiert werden, doch sobald sich eine Person dabei unwohl fühlt, handelt es sich nicht mehr um einen “harmlosen Flirt”. Wenn ihr euch belästigt fühlt, nehmt eure Gefühle ernst. Grenzüberschreitung ist Grenzüberschreitung und in keinem Fall hinzunehmen!
Bei sexualisierter Belästigung wird immer Kontrolle und Macht ausgeübt – ohne Einverständnis oder gar gegen den Willen der betroffenen Person. Es ist eine Form von Gewalt, die sich sexualisierter Mittel bedient.
Die Schuldfrage
Das Thema sexualisierte Belästigung oder Gewalt wird tendenziell tabuisiert, die Problematik gehört jedoch ausgesprochen.
Betroffene fühlen sich in ihrer Würde verletzt, gedemütigt und objektifiziert. Fehlende Kontrolle resultiert oft in einem Gefühl der Ohnmacht. Hinzu kommen Selbstvorwürfe, in der Situation falsch gehandelt, sich nicht richtig verteidigt oder gar schuld an Allem zu sein. Wichtig ist: schuld sind nicht die Betroffenen, sondern die Täter*innen! (MLU)
- anzügliche oder herabsetzende Bemerkungen über das Aussehen
- Hinterherpfeifen oder sog. “Catcalling“
- indiskretes Ausfragen über Lebensführung und Liebesleben
- (in)direkte Aufforderungen zu sexuellen Handlungen
- ungefragtes Entblößen
- Anbringen oder Versenden pornografischer oder sexistischer Darstellungen
- aufdringliche Blicke
- unerwünschter Körperkontakt
- unangemessene Briefe, Anrufe, Nachrichten oder Geschenke
- unpassende sexuelle Anspielungen, obszöne Witze, Gesten und Kommentare
- Nachstellen, Verfolgen oder Bedrängen
- Körperliche Gewalt, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung
Wer kann betroffen sein?
Theoretisch können Menschen jeden Geschlechts von sexualisierter Gewalt betroffen sein. Die Zahlen des Bundeskriminalamtes sprechen jedoch für sich. 2021 waren in Deutschland 94% der erfassten Betroffenen weiblich. Die Tatverdächtigen waren hingegen zu 98,6% männlich. (BKA) Differenziert wurde hier nur in die Geschlechter männlich und weiblich – sodass Trans*-Feindlichkeit in dieser Statistik unsichtbar bleibt. Demzufolge sind mehrheitlich Frauen von sexualisierter Gewalt betroffen, welche überwiegend von Männern ausgeht.
Sexualisierte Belästigung und Gewalt findet nicht nur auf offener Straße statt – das ist lediglich die sichtbare Spitze des Eisbergs. Beispielsweise passieren zwei Drittel aller Vergewaltigungen im persönlichen Umfeld (BAFZA), also dort, wo man sich eigentlich am sichersten fühlen sollte. Universitäten zählen ebenfalls zu diesen Schutzräumen. Gerade Machtgefälle in Arbeitsverhältnissen, durch Altersunterschiede oder finanzielle Abhängigkeit in Partnerschaften werden von Täter*innen ausgenutzt.
Nein heißt nein!
Um sexualisierter Gewalt vorzubeugen, müssen Grenzen gesetzt und akzeptiert werden. Grenzüberschreitungen empfinden verschiedene Personen je nach Situation unterschiedlich. Deshalb sollten sie klar kommuniziert werden, insofern das möglich ist. Voraussetzung dafür ist, dass potenzielle Täter*innen ein “Nein” so verstehen, wie es gemeint ist: als Ablehnung.
Wer nicht versehentlich zum*zur Täter*in werden möchte, kann vor einer sexuellen Handlung jederzeit Konsens erfragen – und muss mit einer Absage ebenso richtig umgehen. Liegt ein Machtgefälle vor, kann sogar hinter einem “Ja” ein “Nein” stecken, wenn von der Zustimmung für die betroffene Person beispielsweise eine Note oder ein Job abhängt.
Bedeutet: Jede sexuelle Handlung, bei der nicht sichergestellt werden kann, dass sie im Konsens geschieht, verletzt potenziell Grenzen. Achtet deshalb bitte die Grenzen anderer und eure eigenen. (MLU)